4 Tipps, wie du als virtuelle Assistentin praktische Erfahrungen mit WordPress sammeln kannst
Als ich mich 2017 selbstständig gemacht habe, arbeitete ich bereits ein paar Jahre im Bereich Online-Marketing, habe unter anderem Newsletter erstellt, suchmaschinenoptimierte Blogartikel geschrieben und Landingpages erstellt. Ich hatte zwar hin- und wieder Berührungspunkte mit WordPress, hätte mich aber unter keinen Umständen als WordPress-Profi oder gar Expertin bezeichnet. Obwohl meine Erfahrungen in diesem Bereich also ziemlich gering waren, habe ich es trotzdem gewagt, mich selbstständig zu machen.
Mittlerweile habe ich mein eigenes Online-Business, ein kleines Team und bis zu 5-stellige Monatsumsätze.
In diesem Blogartikel möchte ich 4 Ideen mit dir teilen, wie ich es geschafft habe innerhalb kürzester Zeit wertvolles und vor allem praktisches Know-how zu sammeln.
1. Probiere dich aus.
Im ersten Schritt habe ich meine eigene Webseite selbst erstellt. Meine Inspiration kam dabei von zahlreichen anderen Webseiten aus unterschiedlichen Bereichen, nicht nur aus meiner eigenen Nische. Ich habe mir bestimmte “Design” Module abgeschaut und so lange getüftelt, bis ich sie nachgebaut hatte. Das war ein wochenlanger Prozess!
So kannst du dir auch Schritt für Schritt dein Portfolio erstellen. Solltest du nämlich noch keine weiteren zahlenden Kunden haben, kannst du für fiktive Kund:innen Webseiten erstellen. Stell dir einfach z. B. vor, dass eine Yoga-Lehrerin einen Webauftritt braucht. Wie würdest du diese Seite gestalten? Was sehen die Webseiten von Mitbewerbern aus? Eine derarzige Webseite kannst einfach auf deiner Subdomain bauen.
2. Frag Familie, Freunde und Bekannte, ob du sie unterstützen kannst.
Ich wusste von unserem Hochzeitsfotografen, dass er mit seiner bestehenden Seite nicht mehr ganz zufrieden war. Das habe ich als Chance ergriffen und ihm direkt angeboten, eine neue für ihn aufzusetzen. Die ersten Aufträge kommen übrigens häufig aus deinem direkten Umfeld.
3. Biete gratis Beratungen an.
Auf Facebook habe ich in bestimmten Gruppen (z.B. in der MomPreneurs-Gruppe) unter bestimmten Posts z.B. Suche-Finde-Posts kostenfreie Beratungen angeboten. Interessierte Frauen konnten sich in meinem Online-Buchungskalender einen 30-minütigen Slot buchen. Bei unserem Termin durften sie mir dann eine einzige Frage stellen, die wir in der Zeit aktiv bearbeitet haben. Dadurch konnte ich mich nicht nur ausprobieren, sondern habe auch die Herausforderungen meiner Zielgruppe kennengelernt und erste Kundinnen gewonnen.
4. Arbeite ehrenamtlich.
Von 2017 bis 2019 habe ich mich 1x pro Woche ehrenamtlich um die Webseite von einem größeren Verein für politische Bildung gekümmert. Die Chefin sprudelte vor Ideen: Quizzes, Animationen, Landingpages, Menü mit Icons, etc., sodass ich in dieser Zeit wahnsinnig viel ausprobieren und dazu lernen konnte.
Wie sieht es bei dir aus? Vielleicht gibt es ebenfalls Vereine oder Organisationen in deiner Umgebung, die bereits eine Webseite haben und die optimiert werden sollte? (Kleiner Spoiler: Ist bei den meisten Vereinen der Fall! ?) Biete aktiv deine Hilfe an.
Kostenlos arbeiten ja oder nein?
Ich muss zugeben, dass in der ersten Phase meiner Selbstständigkeit Erfahrungen, Wissen und Kenntnisse sammeln über dem Geldverdienen stand. Ob ich es wieder so machen würde? Nicht unbedingt.
Wichtig finde ich, dass die Rahmenbedingungen klar sind. Damit meine ich: 30 Minuten kostenfreie Beratung, in der eine Frage geklärt wird, ist ein fairer Deal. Alles, was darüber hinausgeht, muss bezahlt werden.
Ich erstelle für meinen Bekannten eine Webseite für Übungszwecke und für mein eigenes Portfolio. Die weitere Pflege und Erweiterungen sind dann jedoch kostenpflichtig.
Dabei ist es wirklich wichtig, dass du hier deine Grenzen klar und von Anfang an kommunizierst.
Deine Preise dürfen und sollten sich passend zu deinem Wissen entwickeln. Lange Zeit habe ich für 25 Euro die Stunde gearbeitet. Rückblickend finde ich das auch weiterhin okay. Ich finde es gegenüber den Kund:innen sogar sehr fair.
Wenn ich mir heute die Preise von manchen virtuellen Assistentinnen anschaue und sie frage, was sie in diesem Bereich für Erfolge vorweisen können bzw. für wen sie in diesem Bereich bereits gearbeitet haben, dann bin ich bei den Antworten manchmal mehr als erstaunt.
Nur weil du in der Vergangenheit einen allgemeinen WordPress-Kurs gemacht hast und die Firmenwebseite von deinem Onkel pflegst, aber ansonsten keine weiteren praktischen Erfahrungen vorzuweisen hast, sollten deine Preise nicht gleich im mittleren zweistelligen Bereich sein. Das gilt übrigens nicht nur für WordPress, sondern auch für Social Media, SEO oder andere Dienstleistungen.
Sollte ich zugeben, dass ich noch kein Profi bin?
Ja, unbedingt! Auch heute weiß ich nicht alles und kommuniziere das offen gegenüber meinen Kundinnen. “Das weiß ich im Moment nicht, aber ich schaue es mir mal im Detail an und gebe dir dann eine Rückmeldung.” Du musst nicht alles auf Knopfdruck wissen, solltest aber deinen Kund:innen eine Lösung anbieten und sie nicht mit ihrem Problem alleine lassen.
Zusammenfassend rate ich dir: Wenn du als VA für WordPress durchstarten willst, dann lass dich unter keinen Umständen von fehlenden praktischen Kenntnissen ausbremsen. Ich bin auch keine Webdesignerin und habe es dennoch geschafft mir ein erfolgreiches Business rund um WordPress als Dienstleistung aufzubauen. Wichtig ist, dass du dran bleibst, dich weiterbildest und nach Möglichkeiten suchst praktische Erfahrungen zu sammeln.
Gern unterstütze ich dich dabei 🙂