Ersetzt Skool in Zukunft Mitgliederbereiche?
Hast du schon vom neuen Hype aus Amerika mitbekommen?
Communities. Obwohl sich der Hype gar nicht unbedingt um Communities dreht, sondern eher um Skool, eine neue Online-Plattform, auf der du deine eigene Community starten kannst.
Heute soll es aber gar nicht darum gehen, ob du auf den Hype aufspringen und deine eigene Community starten solltest oder lieber doch nicht, sondern um die Funktionen und eine mögliche Alternative.
1. Was ist Skool?
Skool ist eine neue Community-Plattform, die speziell darauf ausgerichtet ist, Online-Communities und -Kurse zu hosten und zu verwalten. Die Plattform bietet eine Kombination aus sozialen Netzwerken und Lernmanagementsystemen und richtet sich insbesondere an Coaches, Lehrer, Trainer und Experten, die ihre Inhalte und Kurse mit einer engagierten Gemeinschaft teilen möchten.
2. Hauptfunktionen von Skool
2.1 Classroom
Skool ermöglicht es, Online-Kurse mit verschiedenen Medienformaten wie Videos und Texten zu erstellen und zu verwalten. Das Einbinden von Audios sowie das Erstellen von Quizzes ist derzeit noch nicht möglich.
Für eine bessere Übersicht können die Inhalte in Module und Lektionen angeordnet werden.
2.2 Community
Der wichtigste Bereich von Skool ist die Community. Ähnlich wie in einer Facebook-Gruppe können sich die Teilnehmer hier austauschen, Fragen stellen, Bilder hochladen, kommentieren, mit Emojis reagieren und an Diskussionen teilnehmen. Die wichtigsten Beiträge lassen sich ebenfalls, wie in einer Facebook-Gruppe, anpinnen.
2.3 Calendar
Hier kannst du relevante Termine einstellen. Das Tolle daran ist: Wenn ein Termin bald ansteht oder gerade stattfindet, wird auf der Community-Seite ein entsprechender Hinweis angezeigt.
2.4 Gamification
Eine Community lebt und gedeiht durch die Aktivität ihrer Mitglieder. Skool fördert den Austausch und die Interaktion der Teilnehmer durch Gamification-Elemente wie Punkte, Abzeichen und Ranglisten. Die Teilnehmer können Punkte sammeln, indem sie Beiträge verfassen, kommentieren oder liken. Je mehr Punkte man hat, desto höher steigt man in den entsprechenden Levels auf. Für die 9 Level kannst du zusätzliche Boni als Anreiz freischalten.
2.5 Bezahlfunktion
Bei Skool ist eine Bezahlfunktion direkt integriert. Momentan kann man allerdings nur mit Kreditkarte bezahlen.
3. Einsatzmöglichkeiten
Skool eignet sich meiner Meinung nach besonders für alle, die
- eine engagierte Community aufbauen und verwalten möchten.
- Online-Kurse und Schulungen verkaufen.
- Mitgliedschaften und Abonnements anbieten.
4. Zwischenfazit
Skool besticht durch Einfachheit und wenige, aber gezielt ausgewählte Funktionen, die man als Betreiber schnell einrichten kann und die die Nutzer leicht verstehen und effizient nutzen können.
Auf den ersten Blick könnte sich ein potenzieller Kunde also fragen: Warum sollte ich einen teuren Mitgliederbereich erstellen lassen, wenn ich doch auch Skool nutzen kann?
Deshalb kommen hier einige Kritikpunkte bzw. Argumentationspunkte, warum dein Kunde auf einen eigenen Mitgliederbereich setzen sollte:
- Kosten
Die Kosten belaufen sich momentan auf $99 pro Monat und pro Community. Ja, du musst pro Community zahlen, was mich direkt zum nächsten Punkt führt. - Abhängigkeit
Auch wenn Skool darauf abzielt, eine unabhängige Alternative zu Social-Media-Plattformen zu sein, besteht weiterhin eine gewisse Abhängigkeit von der Plattform selbst. Das kann problematisch sein, wenn die Plattform Änderungen oder Anpassungen vornimmt, die nicht den Wünschen der Nutzer entsprechen. Bestes Beispiel: Sollte „Skool“ die Zahlungsmodalitäten ändern, musst du entweder mitziehen oder umziehen. Die zahlenden Mitglieder kannst du bitten, dir zu einer anderen Plattform zu folgen, aber mit Sicherheit wirst du Streuverluste haben. - Sprache
Skool ist bislang nur auf Englisch verfügbar. - Eigene Domain
Ein Mitgliederbereich auf einer eigenen Domain wirkt professioneller. - Begrenzte Anpassungsmöglichkeiten
Einfachheit ist zwar gut und schön, aber darf es nicht auch ein bisschen hübsch und individuell sein? Bei Skool sehen momentan noch alle Communities gleich aus. Laaangweilig. - Support und Kundenservice
Einige Nutzer berichten von langsamen Reaktionszeiten oder unzureichenden Lösungen bei Problemen. Und der Support ist wahrscheinlich nur in englischer Sprache verfügbar. Viel besser wäre es doch, wenn es eine richtige Ansprechpartnerin gäbe, die man problemlos per Mail oder Telefon erreichen kann. - Bezahlmöglichkeiten
Bis jetzt sind die Bezahlmöglichkeiten auf Kreditkarte beschränkt. Ich bin zwar selbst immer wieder überrascht, aber nicht jeder hat eine Kreditkarte.
5. Alternative
Ich muss zugeben, dass ich auch ganz kurz dem Skool-Hype verfallen bin und angefangen habe, Skool für meine eigene Community einzurichten. Als mir dann bewusst wurde, dass ich für jede einzelne Community zahlen muss, begann ich zu grübeln, und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich habe ja schon einen Kursbereich, den ich „einfach“ nur um eine Community-Funktion abseits von Facebook ergänzen muss.
Screenshot aus der Community
WordPress als CMS
Buddy Boss als Theme
Damit lassen sich verschiedene Dinge umsetzen z. B. Communities und Foren.
Screenshot Ausschnitt aus Kursmenü
LearnDash
Damit kannst du Kursinhalte in Module und Lektionen unterteilen. Die Teilnehmer können ihren eigenen Fortschritt verfolgen und jederzeit sehen, welche Lektionen sie bereits abgeschlossen haben und welche noch ausstehen. Du kannst Zertifikate ausstellen und Tests bzw. Quizze erstellen.
Screenshot Ausschnitt aus einer Lektion, die mit Divi erstellt wurde
Divi Builder als Page Builder
Damit baue ich die einzelnen Seiten.
Screenshot Gamification
GamiPress – Plugin für Gamification
GamiPress ermöglicht Website-Betreibern, Belohnungen, Abzeichen und Punkte zu vergeben, um die Interaktion und das Engagement der Benutzer zu fördern. In meiner Community können die Teilnehmerinnen für das erstellen und kommentieren von Beiträgen Punkte sammeln und damit weitere Boni freischalten.
Digimember zur Verwaltung der Mitglieder und Produkte
Digimember ist eigentlich nicht zwingend nötig, allerdings habe ich beispielsweise verschiedene Kurse mit unterschiedlich langen Zugangsfristen.
Damit ich die Inhalte nicht für jede Zugangsfrist neu anlegen muss (das wird dann irgendwann zu unübersichtlich), nutze ich Digimember.
BuddyBoss, Learndash und Digimember sind leider recht kostenintensiv, sodass sich ein derartiger Mitgliederbereich nur lohnt, wenn man wirklich langfristig damit arbeiten möchte.